Salon Sophie Charlotte Überschrift

Säulensaal

 2. OG

Akademieprojekte stellen sich vor

Erfahren Sie, was es mit „sprechenden Waffen“ auf sich hat und inwieweit die Bildsprache antiker Münzen zur sozialen Harmonie beitrug. Im Säulensaal präsentieren sich ein sehr altes und ein ganz neues Akademienvorhaben. Darüber hinaus lädt ein Poster des Einstein Center Population Diversity zum Nachdenken über Konflikte und Familie ein.


19:00 - 22:45 Uhr
„Sprechende Waffen“: Konfliktlösung mit beschrifteten Schleuderbleien in römischer Zeit

Konflikte löste man in römischer Zeit – ebenso wie heute – mitWorten und mit Waffen. Bisweilen kam beides in Form „sprechender Waffen“ zusammen: glandes plumbeae, sog. Schleuderbleie, die man bei Schlachten und Belagerungen einsetzte, wurden immer wieder mit Text versehen. Das CIL besitzt mit über 700 in Gips und Stanniol gefertigten Kopien und Abformungen die wohl größte Sammlung dieser sehr spezifischen Inschriften.


Marcus Dohnicht und Ulrike Jansen (Akademienvorhaben „Corpus Inscriptionum Latinarum“, BBAW) präsentieren Beispiele und ordnen sie in ihre historischen Kontexte ein. Der Fokus liegt auf Schleuderbleien mit solchen Texten, die den Gegner ähnlich wie Aufschriften auf Bomben und Granaten des 20. und 21. Jahrhundert beleidigten und verunglimpften.


19:00 - 23:00 Uhr
Wenn Bilder Konflikte befrieden

Auch antike Münzen greifen das Thema der Konfliktbewältigung auf – allerdings nicht durch direkte Darstellung von Streit oder Gewalt, sondern über Symbole von Eintracht, Frieden und Versöhnung. Ihre Bildsprache spielte eine zentrale Rolle bei der Vermittlung kollektiver Erinnerungen und bei der Formung städtischer Identitäten. Diese trugen zur sozialen Harmonie bei und halfen, Krisen in den antiken Städten vorzubeugen. Verbreitete Motive wie Gründungsmythen oder der dexiosis-Typus – die Handschlagsszene, in der sich zwei Figuren (etwa Herrscher, Gottheiten oder Personifikationen) die Hand reichen und damit Eintracht signalisieren – werden von Ulrike Peter und Vladimir Stolba (Akademienvorhaben „IMAGINES NVMMORVM: Thesaurus Iconographicus Nummorum Graecorum Online“, BBAW) vorgestellt.


19:00 - 23:00 Uhr
Konflikt und Familie

Der Satz „Family is not a word. It is a sentence“ verweist auf die Vielschichtigkeit und Komplexität von Familie und familiären Beziehungen.
Familie kann erfüllend und unterstützend sein, aber auch Spannungen und Konflikte mit sich bringen. Im schlimmsten Fall können familiäre Beziehungen von Gewalt geprägt sein – sei es physische oder psychische. Das Einstein Center Population Diversity wirft einen differenzierten Blick auf die vielfältigen Strukturen, Dynamiken und Verhaltensweisen innerhalb von Familien. In diesem Teilprojekt widmen wir uns dem Thema Konflikte und Gewalt in Familien. Das Einstein Center Population Diversity unter der Leitung von Michaela Kreyenfeld (Akademiemitglied, Hertie School) stellt sich mit einem Poster vor.