Salon Sophie Charlotte Überschrift

Leibniz-Saal

 1. OG

Konflikte – lösen?

Gastgeberin: Anita Traninger (Akademiemitglied, Freie Universität Berlin, Sprecherin Jahresthema 2025|26)
 

Konflikte berühren alle Bereiche unseres Lebens, von der Familie bis hin zur weltpolitischen Lage. In Zeiten multipler Krisen wird die Frage, wie Konflikte gelöst werden können, besonders drängend. Während die Diagnose oft klar ist, fehlt häufig der Raum, über Lösungen nachzudenken. Dieser Dringlichkeit möchten wir uns widmen: Konflikte LÖSEN! Welche potentiellen Lösungsstrategien bieten Geschichte, Wissenschaft, Kultur, Politik und Gesellschaft?


18:00 - 18:15 Uhr
Gelöstes und Ungelöstes

Eröffnung des Salons durch Christoph Markschies (Akademiepräsident) und Patrick Cramer (Akademiemitglied, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft)


18:15 - 19:45 Uhr
Reformen für eine starke Demokratie in Zeiten von Konflikten und Krisen

Die „Initiative für einen handlungsfähigen Staat“ verfolgte das Ziel, die Effizienz und Bürgernähe der deutschen Verwaltung durch umfassende Reformen zu stärken. Gegründet von der Medienmanagerin und Aufsichtsrätin Julia Jäkel, den früheren Bundesministern Peer Steinbrück und Thomas de Maizière sowie dem ehemaligen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts und Akademiemitglied Andreas Voßkuhle, haben Expertinnen und Experten gemeinsam konkrete Ansätze erarbeitet, wie staatliche Strukturen in Deutschland zukunftsfähig gestaltet werden können. Akademiepräsident Christoph Markschies kommt darüber mit einer der Expertinnen, Nicola Fuchs-Schündeln (Präsidentin des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung), und mit Philipp Amthor (Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung, angefragt), ins Gespräch.


19:00 - 19:45 Uhr
Boris Pistorius. Aufbruch

Die Fotografin Herlinde Koelbl begleitet Verteidigungsminister Boris Pistorius seit 2024 auf seinen Reisen. Pistorius gilt seit Beginn seiner Amtszeit als Verteidigungsminister als beliebtester Politiker Deutschlands und steht zugleich angesichts diverser Krisen und Konflikte vor immensen Herausforderungen. Wer ist der Mensch hinter dem Minister? Und was verraten die Bilder über die Herausforderungen seines Amtes und seiner Aufgaben? Nach einem Impuls von Kunsthistoriker Horst Bredekamp (Akademiemitglied, Humboldt Universität zu Berlin) kommt die Fotografin Herlinde Koelbl mit Boris Pistorius (Bundesminister der Verteidigung, angefragt) und Christoph Markschies (Akademiepräsident) ins Gespräch.


20:00 - 20:45 Uhr
Sind wir noch zu retten?

Über Konflikte und ihre Versachlichung


Nicht nur in den USA steht die freiheitliche Ordnung enorm unter Druck. Auch in Deutschland und Europa sind schärfere politische Auseinandersetzungen, eine enthemmte Diskurskultur und ein zunehmendes Infragestellen demokratischer Normen, Institutionen und Prozesse aber auch wissenschaftlich gesicherten Wissens zu beobachten. Auf welche politische Normalität müssen wir uns als freiheitliche Gesellschaften einstellen? Wie sollten sich vor allem Universitäten und Medienhäuser als zentrale Säulen westlicher Gesellschaften ausrichten, um soziale Konflikte zu versachlichen? Und zuletzt: Welche Entwicklungen können uns Hoffnung machen? Ein Gespräch mit Sandra Kegel (Ressortleiterin Feuilleton der FAZ und Thomas Mann Fellow 2025) und Patrick Cramer (Akademiemitglied, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft), moderiert von Shelly Kupferberg (Journalistin).
 

Eine Veranstaltung von Villa Aurora & Thomas Mann House e. V. und BBAW.


21:00 - 21:45 Uhr
Kompromisse finden!

Überall dort, wo unterschiedliche Interessen und Meinungen aufeinandertreffen, entstehen Konflikte. In einer Demokratie ist es unerlässlich, Kompromisse auszuhandeln. Doch wie funktioniert das konkret? Wann können Kompromisse tatsächlich geschlossen werden, und was braucht es, damit sie tragfähig und
gerecht sind? In einer Zeit zunehmender politischer und gesellschaftlicher Polarisierung wird die Bereitschaft zu Kompromissen immer schwieriger. Wie der Kompromiss trotzdem als Schlüssel zur Konfliktlösung dienen kann, diskutieren die Historiker:innen Jörn Leonhard (Universität Freiburg, Autor von „Über Kriege und wie man sie beendet“) und Ute Schneider (Universität Duisburg-Essen, Forschungsverbund Kulturen des Kompromisses) mit Soziologe Steffen Mau (Akademiemitglied, Humboldt Universität zu Berlin, Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften, Göttingen), moderiert von Stephanie Rohde (Journalistin).


22:00 - 22:45 Uhr
Ressourcenkonflikte lösen!

Angesichts des fortschreitenden Klimawandels und der damit verbundenen Ressourcenknappheit können und werden Konflikte und Spannungen entstehen. Lokal wie global werden wir mit drängenden Fragen, etwa nach der Ernährungsgerechtigkeit und der nachhaltigen Nutzung unserer Ressourcen, konfrontiert sein. Welche Konfliktlösungsstrategien sind erforderlich, um diesen Fragen und Problemen zu begegnen? Und wie kann dies unter Aufwendung der Anstrengungen aller Bürgerinnen und Bürger geschehen? Renate Künast (Bundesministerin a.D.), Hermine Mitter (Die Junge Akademie, Klimaökonomie und Agrarsoziologie), Robert Arlinghaus (Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, National Champion des Frontiers Planet Prize 2025) und Benedikt Bösel (Agrarökonom, Gründer und Geschäftsführer von Gut & Bösel) im Gespräch mit Susanne Götze (Journalistin).


23:00 - 23:30 Uhr
„Ich möchte manchmal alles hinschmeißen, und dann fällt mir ein: Wer soll’s denn wieder aufheben?“

Ganz gleich ob Roman, Drama oder Gedichte wie das „Kleine Lied vom Trost“ von Mascha Kaléko: Literatur stellt einen zentralen Verhandlungsraum für Konflikte unterschiedlichster Art dar. Dabei bietet sie nicht nur einen Ort für Darstellung, Argumentation und Widerspruch, sondern ermöglicht uns auch Reflexion und Perspektivenwechsel, sie sensibilisiert und schafft Empathie. In diesem Sinn kreist die Lesung um das Themenfeld Exil und beleuchtet dabei Konfliktlinien zwischen Heimat und Fremde, Resilienz und Anpassung sowie zwischen Verlust, Hoffnung und Neubeginn. 

Die Schauspielerin Corinna Kirchhoff betritt gemeinsam mit Akademiemitglied Ernst Osterkamp und Akademiepräsident Christoph Markschies den literarischen Raum von Konflikt und Lösung. Kuration: Milena Rinck.


23:30 - 23:59 Uhr
Ein klingendes und tanzendes Plädoyer für das kreative Lösen von Konflikten

Zwei Violinen und Stepptanz begegnen sich in einem Programm, das musikalische Konflikte nicht nur zeigt, sondern Wege zu ihrer Lösung hör- und sichtbar macht. Telemanns „Gulliver-Suite“ lässt groteske Gegensätze und satirische Verzerrungen aufeinandertreffen, Leclairs e-Moll-Sonate ringt zwischen Virtuosität und Ausdruck um Balance. Guignons Bearbeitung von Rameaus „Les Sauvages“ spiegelt den Dialog zwischen Kulturen und Temperamenten, während zwei englische Grounds durch Stepptanz zunächst gestört, dann in neuer Einheit verwandelt werden. Aus Reibung entsteht Bewegung, aus Konfrontation entsteht
Dialog. Ein musikalischer Auftritt von Christian Voß (Violine) und Marijn Seiffert (Violine und Stepptanz), in Kooperation mit den Musikfestspielen Potsdam Sanssouci.