Salon Sophie Charlotte Überschrift

Dependance DLA Marbach

 EG
Gespräche

Zeitkapseln aus dem Deutschen Literaturarchiv

Gastgeberin: Sandra Richter ,Deutsches Literaturarchiv Marbach)


19:00 - 19:45 Uhr

„Wolle die Wandlung“. Rainer Maria Rilkes „Sonnette an Orpheus“ aus dem Archiv

Immer wollte Rilke sich wandeln, die Metamorphose war sein Lebensthema, er gestaltete sie in seiner Literatur. Zurückgezogen im abgelegenen Chateau de Muzot schrieb er im Februar und März 1922 den größten Teil der „Sonette an Orpheus“. Die insgesamt 55 Sonette, in denen Rilke den Orpheus-Mythos aufgreift, verwandelt und neu deutet, prägen mit ihrer Poetik das Spätwerk des Dichters. Ausgehend von Rilkes Notizbüchern, den Entwürfen und Briefen aus der Zeit, die sich in seinem Nachlass befinden und erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden, gehen Sandra Richter (DLA, „Rainer Maria Rilke, oder: Das offene Leben. Eine Biographie“, Januar 2024) und Anna Kinder (DLA) auf den Entstehungsspuren dem Wandel in Rilkes Werk nach.


20:00 - 20:45 Uhr

Heidegger liest und wird gelesen

Martin Heidegger las meist mit dem Stift in der Hand. Glücklicherweise! Erlaubt uns dies doch, seine Denkarbeit anhand von Spuren in Texten anderer nachzuvollziehen. Als der Philosoph 1970 seine Papiere – auf eine Empfehlung von Hannah Arendt – dem Deutschen Literaturarchiv übergab, blieb der größte Teil seiner Handbibliothek in Freiburg, weil sie für die Erarbeitung der Gesamtausgabe seiner Werke noch benötigt wurde. Nach Abschluss der Editionsarbeiten gute 50 Jahre später wurden die Bücher wie vereinbart dem Marbacher Archiv und damit der Forschung übergeben. Ulrich von Bülow und Lorenz Wesemann (beide DLA) werfen einen Blick in die Bücherkisten und zeigen wichtige Exemplare von Aristoteles bis Marx.


21:00 - 21:45 Uhr

„Gewiß, ich bin sehr happy: Doch glücklich bin ich nicht.“ Mascha Kaléko zwischen Ländern, Sprachen und Künsten

Die Lyrikerin Mascha Kaléko war ein Star im Berlin der frühen 30er Jahre - bis ihre Bücher als „Asphaltliteratur“ von den Nazis verboten und sie als Jüdin verfolgt wurde. Es war nicht ihre erste Flucht, die Kaléko 1938 in die USA antrat; ihr ganzes Leben war von Sprach- und Kulturwechseln geprägt - und von Literatur und Musik. Über das Zusammenspiel von diesen Künsten in Kalékos Leben, über die musikalische Umsetzung ihres Werkes und einen „dritter Raum“, der daraus entsteht, spricht Nikola Herweg (DLA) mit der Komponistin und Hörspielmacherin Ulrike Haage.