Salon Sophie Charlotte

Säulensaal

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2. OG

Zeitmessung, Zeitverständnis, 
Zeitordnung

Lassen Sie sich im Säulensaal von den Akademienvorhaben „Corpus Inscriptionum Latinarum“ und „Die alexandrinische und antiochenische Bibelexegese in der Spätantike“ in die Zeit des antiken und spätantiken Römischen Reiches entführen. Eine Ausstellung von historischen Schriften und aktuellen Büchern aus der Akademiebibliothek zeugt davon, dass sich die Mitglieder der Akademie schon immer Gedanken zum Thema „Zeit“ gemacht haben.

300 Jahre Nachdenken über Zeit

Vitrinenausstellung mit Büchern aus dem Bestand der Akademiebibliothek

Seit der Gründung der Akademie im frühen 18. Jahrhundert haben sich Akademiemitglieder mit dem Thema „Zeit“ auseinandergesetzt und eine kaum übersehbare Vielfalt an wirkmächtigen Überlegungen angestellt. Die Vitrinenausstellung beleuchtet diese Vielfalt schlaglichtartig anhand von ausgewählten Titeln aus dem Bestand der Akademiebibliothek.

Kalenden, Nonen, Iden – Zeitangaben im Alten Rom

Für Besucher ist es offenbar wichtig, sich mit Namen und einer Zeitangabe zu verewigen. Entsprechende Graffiti sind heute genauso beliebt wie vor 2100 Jahren in Pompeji. Aber wie gibt man vor Christi Geburt ein Jahr an? Inschriften geben Auskunft zur Angabe von Tag, Monat und Jahr im antiken Rom. Wann ist ein Feiertag? Wann ist Markt? Welche Tage sind unheilvoll? Steinerne Kalender halten dies oder Aktivitäten von Vereinen fest oder bieten Monat für Monat Auskunft über Bedingungen und Aktivitäten der Landwirtschaft. Nach welcher Zeit werden Gelübde an eine Gottheit eingelöst?

Manches an dem antiken Verständnis von Zeit erscheint sehr vertraut und modern, anderes ist eher überraschend und fremd. Die Präsentation von Archivalien des „Corpus Inscriptionum Latinarum“ gibt Gelegenheit, über Zeitmessung und Zeitverständnis im antiken Rom ins Gespräch zu kommen.

Mit Ulrike Jansen und Marcus Dohnicht (Akademienvorhaben „Corpus Inscriptionum Latinarum“, BBAW)

Zeit-rechnung: Eusebius von Caesarea bringt die Zeit in Ordnung

Euseb von Caesarea war nicht nur streitbarer und umstrittener Bischof in der ersten Hälfte des 4. Jh.s, sondern vor allem auch innovativer Theologe und Historiker. Das Akademienvorhaben „Die alexandrinische und antiochenische Bibelexegese in der Spätantike” präsentiert das neben seiner „Kirchengeschichte“ wirkmächtigste, aber dennoch in der griechischen Originalfassung verlorene Werk der „Chronik“: In ihm berechnet Euseb die Regierungsjahre der Herrscher der Weltreiche, sucht nach Gleichzeitigkeiten, vermerkt wichtige Ereignisse und ordnet so Zeit und Geschichte in Tabellenform – aus wissenschaftlichem Interesse, aber auch um das Christentum gegen Angriffe von außen zu verteidigen. 

Mit Annette von Stockhausen, Jacopo Marcon, Barbara Villani und Cordula Bandt (Akademienvorhaben „Die alexandrinische und antiochenische Bibelexegese in der Spätantike“, BBAW)