Salon Sophie Charlotte

Leibniz-Saal

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1. OG

Zeitenwenden

Was bedeutet Zeit für Gesellschaft und Wissenschaft? Was ist das für eine Zeit, in der wir gerade leben? Wieviel Zeit bleibt uns noch angesichts aktueller Katastrophen? Und was heißt es, wenn von Zeitenwenden die Rede ist? Das Programm im Leibniz-Saal widmet sich einigen großen Fragen unserer Gegenwart und lädt am Ende dazu ein, mithilfe der Literatur unserer Zeit zu entfliehen.

Gastgeberin: Alena Buyx (Medizinethikerin, Vorsitzende des Deutschen Ethikrats)

18:00 Uhr Salonzeit

Eröffnung des Salons durch Christoph Markschies, Akademiepräsident

18:15 Uhr Zeit und Wissenschaft

Warum beschäftigt sich eine Akademie der Wissenschaften mit dem Thema Zeit? Was bedeutet Zeit in den Wissenschaften? Wie ist die Forschung der Akademiemitglieder von Zeit geprägt? Die kurzen Impulse neuer Akademiemitglieder aus verschiedenen Fachdisziplinen nähern sich unter der Leitfrage „Was hat das Thema Zeit mit meiner Forschung zu tun?“ dem Schwerpunkt des diesjährigen Salon Sophie Charlotte. Mit Anita Traninger (Literaturwissenschaftlerin, Freie Universität Berlin), Cornelia Woll (Politikwissenschaftlerin, Hertie School) und Hanna Kokko (Evolutionsbiologin, Johannes Gutenberg-Universität Mainz), moderiert von Christoph Markschies.

19:00 Uhr Wieviel Zeit haben wir noch? Klima und die Folgen

Die Zeit drängt. Schon jetzt sind große Teile der Erde durch den Klimawandel unwiederbringlich zerstört, leiden die Menschen unter seinen zerstörerischen Folgen. Bleibt noch Zeit, um die Katastrophe abzuwenden? Darüber, wie sich die Menschheit dieser großen globalen Herausforderung stellen muss, sprechen der Ökonom Ottmar Edenhofer (Akademiemitglied, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung), die Klimaschutzaktivistin Carla Reemtsma (Fridays for Future Deutschland) und die Historikerin Hedwig Richter (Universität der Bundeswehr München) mit Moderatorin Stephanie Rohde (Deutschlandfunk). Wie kann ein gemeinsamer Weg von Klimabewegung, Wissenschaft und Politik aussehen? 

20:00 Uhr Die Zeit, in der wir leben

Die Autorin Julia Franck (Thomas Mann Fellow 2024), der Soziologe Steffen Mau (Akademiemitglied, Humboldt-Universität zu Berlin) und der Politiker Wolfgang Schmidt (Chef des Bundeskanzleramts) sprechen mit Moderatorin Shelly Kupferberg (rbb Kultur, Deutschlandfunk Kultur) über die Gesellschaft der Gegenwart und ihre aktuellen Herausforderungen. Welche Triggerpunkte gibt es innerhalb des öffentlichen Diskurses und wie können wir mit ihnen umgehen? Welche Rolle spielen Erinnerungen und Erzählungen für das Miteinander? Und wo verortet sich die Politik innerhalb der Transformation von Gesellschaft?

21:00 Uhr Kulturgüter im Zeithorizont des Digitalen

Das Digitale ändert unseren Zugang zu Kulturgütern in vielfältiger Weise: Es emanzipiert sie nicht nur vom Material wie vom Ort (und rückt diese Bedingungen damit auch neu in den Blick), sondern es unterwirft sie – was viel seltener diskutiert wird – auch veränderten Zeitregimen infolge der neuen (in der Regel nicht auf Text und Zahlen begrenzten) medialen Bedingungen. „Langzeit“-Archivierung und -Verfügbarhaltung im Digitalen bringen völlig neue Ansprüche an die avisierte Dauer mit sich und konfrontieren in ihren wissenschaftlichen, rechtlichen und technischen Dimensionen ggf. auch unterschiedliche Zeit- und Relevanzvorstellungen. Was bedeutet das für kulturgutbezogene Sammlungs-, Archivierungs- und Forschungsvorhaben? Ein Podium mit der Musikwissenschaftlerin Dörte Schmidt (Akademiemitglied, Universität der Künste), den Kunsthistoriker:innen Bénédicte Savoy (Akademiemitglied, Technische Universität Berlin) und Lukas Fuchsgruber (Technische Universität Berlin), der Kirchenhistorikerin Irene Dingel (Akademiemitglied der AdW Mainz und Johannes Gutenberg-Universität Mainz) und Christian Höppner (Deutscher Kulturrat).

22:00 Uhr Tausend und ein Morgen. Lesung und Gespräch

Unter Piraten in der Karibik, mitten in der Russischen Revolution – Zeitreisen sind voller Überraschungen. Fest entschlossen betritt Cya die fremden Welten. Inspiriert von der friedlichen und selbstbestimmten Gesellschaft der Zukunft, in der sie lebt, reist sie von Zeit zu Ort und versucht, die Vergangenheit von ihren Fesseln zu befreien – mit unterschiedlichem Erfolg. In „Tausend und ein Morgen“ entwirft Ilija Trojanow ein leidenschaftliches Porträt seiner mutigen Heldin. Er verbindet erzählerische Virtuosität und kritisches Denken zu einem modernen Epos, das alle Grenzen überwindet, Raum und Zeit ausleuchtet und einen frischen Blick in die Zukunft wagt. Mit Sandra Richter (Deutsches Literaturarchiv Marbach) kommt der Autor über seine Neuerfindung des utopischen Romans ins Gespräch.

23:00 Uhr Unterwegs in Zeit und Raum. Zeitreisen der Literaturgeschichte

Womit lässt sich besser in der Zeit reisen als mit Büchern? Die Schauspielerinnen Corinna Kirchhoff und Nina West begeben sich mit Akademiemitglied Helmut Schwarz und Akademiepräsident Christoph Markschies auf einen literarischen Streifzug durch Zeit und Raum. Reisen Sie mit!